Bahamisch eben

Wir wollten in Georgetown nur kurz halten um einzukaufen, schlussendlich sassen wir aber fast drei Tage in dem grössten Nest der Insel Great Exuma. Eigentlich fing alles ganz gut an. Wir hatten eine kurze ruhige Überfahrt und weil das Essen in der Drunken Duck in Wasser gefallen war, gönnten wir uns Abendessen bei Choppy’s Bar. Hähnchen und Rindfleisch kam uns sehr gelegen und ein kaltes Bier brachte sogar Reto wieder in Stimmung, der an dem Abend etwas genervt gewesen war. Auch der Einkauf am Folgetag war ganz in Ordnung, die Preise für die Bahamas normal und im Grossen und Ganzen war alles erhältlich, was wir haben wollten. Sogar Eis gab es bei Exuma Market zu kaufen, womit wir aber sparsam blieben. Wir schafften sogar alles ins Dinghy zu verstauen, wobei die gute Alianza sehr tief im Wasser lag und ich AUF den Einkäufen sitzen musste. Gegen den Wind ruderte Reto uns in die weite Bucht hinaus. Leider fassten wir schon durch die spitzen Wellen hin und wieder Wasser, es hätte das Schnellboot nicht gebraucht, dass auf den letzten dreissig Metern zwischen uns und Sea Chantey hindurchschoss. Dank der Heckwelle musste ich auf den Einkäufen herumturnen und zwischen Retos Beinen hindurch Wasser ausschöpfen, damit wir nicht am Ende noch absoffen. Wir entluden Alianza so schnell es ging, aber dennoch hatte die heisse Sonne und das Salzwasser im Boot unser wertvolles Eis schon halb geschmolzen.

Laut unserem Reiseführer sei Georgetown eine hübsche Ortschaft mit vielen Bäckereien, einer Tankstelle, die Propangas auffüllte und vielen kleinen Läden. Ebenfalls nach Reiseführer riefen wir diesmal Elvis, das Wassertaxi. Nachdem der Chauffeur während einer Stunde schon drei Mal an uns vorbei gefahren war, holte er uns tatsächlich ab. Die Tankstelle schickte uns mit dem Propantank weiter, aber der Laden, den uns die Dame im Tankstellenshop angegeben hatte, organisierte uns tatsächlich Gas – für den nächsten Tag. Wir sahen uns die kleine Stadt zu Fuss an, wofür man vielleicht zwanzig Minuten braucht, wenn man nicht einkauft. Ich kaufte eine luftige, weisse Hose in einem kleinen Geschäft, dann fanden wir ein Cafe/Bäckerei/Pizzaria, die geöffnet war. Wir assen Pizza, aber Brot hatten sie gerade keines mehr, daher bestellte ich mit etwas schlechtem Gefühl ein Brot auf Morgen. Um eine Taxifahrt zu sparen und um das Boot aufzuräumen, bevor wir uns in Unbewohntes Gebiet begaben, schickte ich Reto am Tag danach allein, um alles bestellte abzuholen und noch einmal bei Exuma Market reinzuschauen. Zwei Stunden später kam er mit dem Gas und einer riesigen Portion Fleisch zurück, aber ohne Brot: Es war noch nicht fertig gewesen und Reto war das Warten zu doof gewesen. Als wir es am Nachmittag holen wollten, kam das Wassertaxi nicht um uns zu holen. Genervt von der bahamischen Unzuverlässigkeit überlegten wir uns schon, das dumme Brot sausen zu lassen und ohne abzufahren. Doch starteten wir am nächsten Morgen früh in den Tag und legten kurzerhand am leeren Dock des Versorgungsschiffes an, ich holte in Windeseile das Brot ab, besorgte zwei Säcke Eis und wir machten uns auf dem Weg.

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