Zum Warten verdammt

Momentan erleben wir nicht die haarsträubenden Seefahrer-Abenteuer, mit denen wir uns sonst herumschlagen. Stattdessen erleben wir die gelangweilten Tage des friedlichen Hafenlebens und nur meine Piratengeschichten und Seefahrer-Missionen in Retos Game versüssen uns die Tage mit Abenteuern. Bei schönem Wetter schliefen und lackieren wir unser Holzboot, bei Regen verstecken wir uns darin und machen Blau. An Silvester machten wir eine Wanderung zum Einkaufszentrum (1 Stunde Wegmarsch). Vollbeladen mit Fressalien meldete Reto sich bei Uber an, um uns samt Proviant wieder zum Hafen zu befördern. Ein schönes Stück Fleisch und frisches Ratatouille zum einem Glas Wein, war eine willkommene Abwechslung zu Dosenfutter mit Zwiebeln, aus denen ich auf mirakulöse Weise immer etwas Leckeres zusammen kochte. Manchmal gönnten wir uns einen Drink im Fish&Slips, das über unserer Marina thront, aber wir assen dort selten. Statt «Dinner for one» hatte Reto uns einen actionreichen Autofilm heruntergeladen, aber wir wären nach dem Film beinahe eingeschlafen, bis das neue Jahr auch die Ostküste der USA erreichte.

unser Arbeitszelt -> damit das Cockpit beim Trocknen trocken bleibt

An Double-Finger, also dem 1. 1., brachte uns ein Uber zu einem Elektronikgeschäft, das mit dem Namen «Best buy» Kundschaft anlockt. (Denkt noch jemand automatisch: «Mediamarkt, ich bin doch nicht blöd»?) Ich dachte eigentlich mich längst für das Samsung Model entschieden zu haben, jedoch verliess ich das Geschäft mit einem grünen, nigelnagelneuen …Nokia! Da wir beide den Shop hungrig verliessen, gingen Reto und ich zum Chinesen. Obwohl wir in einem Fast-Food-Laden, «Panda Express» standen, wo wir um elf am Vormittag natürlich die ersten Gäste waren, wurden wir bedient, fast wie im Restaurant. Weil wir auf unser Essen warten mussten, wurde uns ein Appetizer offeriert, bevor der Hauptgang an den Tisch serviert wurde. Noch besser trafen wir es mit dem Uber-Fahrer, der uns nach Hause brachte. Als wir dem geschwätzigen, älteren Schwarzen erzählten, dass wir auf einem Schiff wohnen und reisen, war Reginald so begeistert, dass wir ihn kurze Zeit später zu Kaffee und Brownies an Bord einluden. Er erzählte uns von den harten Behörden in Virginia und seiner Familie, ehe er uns eine Telefonnummer hinterliess. Wir hätten ihn gerne, wie abgemacht nach Virginia Beach begleitet, nur war unter seiner Nummer niemand zu erreichen. Dafür würden wir vielleicht noch einen Ausflug ins Museum machen, falls wir uns an einem Regentag aufraffen könnten.

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