Von Quallen, Adlern und fleissigen Bienen

Nach einer Frostnacht wurde es am Donnerstag sonnig und wir konnten bei T-Shirt-Wetter unsere Arbeit im Freien fortsetzen. Da der Ölwechsel erledigt und der Warmwassertank ersetzt ist, konnten wir zum Schleifen, Kleben und Malen übergehen. Der Bogen, auf dem beim Stillliegen der Grossbaum ruht, war längs gesprungen, daher klebte Reto ihn wieder zusammen, wobei er ihn für einige Stunden mit Schraubzwingen fixierte. Danach sägte er die Holzpfropfen am Dach ab, mit denen Christian am Vortag die Schrauben bedeckt hatte. Auf Holzbooten werden nach Möglichkeit alle Schrauben in einem Senkloch montiert und ihre Köpfe mit einem Zapfen bedeckt, um sie zusätzlich vor Wasser und Luft zu schützen, damit sie weniger korrodieren.

Ich bearbeitete derweil die Gabel der Gaffelstange. Diese ist innen mit Leder beschlagen, welches seit Jahren hätte ersetzt werden sollen. Das Leder war spröde und sonnengebleicht, weshalb es sich dermassen zusammenzog, dass es seine Nägel aus dem Holz zu ziehen vermochte. Diese standen nun ab, verkratzten den Grossmast und sassen aber trotzdem noch bombenfest in der Gabel. So zog ich mit diversen Zangen gefühlte Hundert Nägel und entfernte den steifen Lederbeschlag. Ich wurde Zeitgleich fertig mit anschleifen der Gabel, wie Reto mit Pfropfen abschleifen bis sie eben mit dem Dachüberhang waren und gab beiden Arbeitsplätzen den ersten Anstrich mit Klarlack. Nun setzten wir uns mit Kaffee Rum in die Abendsonne und genossen die Stimmung am MacLeod Creek, wie die Bucht heisst, an der Jens’ Werft liegt. Wir beobachteten wie schon am Mittwoch ein Pärchen Weisskopfseeadler, die den MacLeod Creek bewohnen. Leider konnten wir sie bisher nicht beim Fischen beobachten, aber durchs Fernglas entstand zumindest eine zufriedenstellende Fotografie.

Wer findet den Weisskopfseeadler?

Zu Hunderten leisten uns kleine, rote Quallen Gesellschaft, die im Salzwasser des Bras d’ors heimisch sind. Ich beobachte sie immer mal wieder beim Schwimmen, sie sind spannend zu beobachten, obwohl sie immer die gleichen Bewegungen machen. Regelmässig bekommen wir Besuch von anderen Bootsbesitzern und Jens’ Hunden, die auf den Steg hinauslaufen um nachzusehen, ob wir noch da sind. Der Dackel Brownie hat besonders den Narren an uns gefressen, vermutlich weil wir ihm im Sommer regelmässig Steine geworfen haben, die «gejagt» hat. Der Collie Nessie meidet uns, solange wir keine Stöcke ins Wasser werfen, damit er hinterherschwimmen kann. Und der Bernhardiner muss uns mindestens zwei Mal anbellen, bevor er sich dafür kaum noch loswerden lässt, wenn man einmal angefangen hat ihn zu streicheln. Sehr zu unserem Verdruss gehören zu Jens’ tierischen Sammelsurien auch tausende garstiger und äusserst schlag-robuster Mücken.

Ich, beim vorbereiten dieses Blog-Beitrags auf Sea Chantey’s Steuerkasten

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