Plus eins!

Zu meinen schwachen Nerven: Es ist nicht ganz einfach den Zeitpunkt zu bestimmen, zu welchem man dem World Wide Web offenbart, dass man an einem langweiligen Tag nicht aufgepasst hat. Schon in Florida bemerkten wir, dass meine Blutung ausgeblieben war und dass sich mein Körper veränderte. Der kurzerhand beim Proviantieren erstandene Schwangerschaftstest klärte die Situation –

Ich bekomme ein Kind!

Da wir aber mit Richard verabredet waren zogen wir dennoch unseren Plan durch und fuhren in die Bahamas. Dass mir zufälligerweise erst nach dem Probieren der Seeschnecke die Schwangerschaftsübelkeit… naja, übel zusetzte, ist Pech für das Image der Schnecke. Die zwei Wochen bis wir Nassau erreichten, war mir sterbenselend. Während des Corona Lockdowns in Nassau festzusitzen hatte aber zumindest den positiven Aspekt, dass ich einen Frauenarzt aufsuchen konnte. Dr. Charles Lowne bestätigte uns die Schwangerschaft und beobachtete im Monatsrhytmus das Wachstum unseres liebsten Würmchens. Ausserdem brauchte ich die schlimmsten Wochen der Schwangerschaft weder zu segeln, noch sonst viel zu tun, was mir gelegen kam. Ich fühlte mich ausgesogen, wie eine leere Batterie, mein Magen war oft flau und Hitze und Schwangerschaft machten mich so matt, dass ich oft den ganzen Tag herumlag. Ich sogar zu faul um an meinem Buch zu arbeiten, was nun wirklich kaum körperlich Anstrengung birgt. Bis das Reisen zwischen den Inseln wieder erlaubt wurde, hatte ich die schlimmsten Beschwerden und die Grösste Mattheit hinter mir. Drei Tage bevor wir in die Exuma Islands aufbrachen, bestimmte Dr. Lowne das Geschlecht unseres Kindes und ich spürte schon in der 18. Woche die ersten Bewegungen. Der perfekte Name stieg auf einer einsamen Insel zu uns hernieder. Auf vielen Fotos ist es bereits nicht mehr zu übersehen, dass ich mich inzwischen in der 25. Woche befinde. Kopfrechentalente wissen nun sofort, dass wir Anfang November Eltern werden.

Weil ich gerne in der Nähe meiner Familie und im Spital gebären möchte, in dem meine engste Freundin auf der Kinderabteilung arbeitet, möchten Reto und ich Ende September oder Anfang Oktober nach Hause fliegen. Bis das Kind alle nötigen Impfungen und Papiere hat, wird es vermutlich Januar. Dann wird die Reise mit Baby an Bord weitergehen, wohin der Wind uns treibt. Voraussetztung für die beschwerliche Heimreise ist aber, dass wir einen Platz finden, wo wir unser Boot zurücklassen können. Die momentane Reiselage macht uns nicht nur wegen der Heimreise Sorgen, welche lange und mit 24-stündigem Maskentragen verbunden sein wird. Auch sorgt uns, ob wir im Januar wirklich an den Ort zurückkehren können, an welchem sich unser geliebtes Holzboot dann befindet. Doch wie sagt man? Kommt Zeit, kommt Rat.

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